Programm
Tag Eins
Dienstag, 05.11.2013
Plucked From the Public Air – Assessing the Essence of Radio
Radio ist Luft als öffentlicher Gestaltungsraum: Worin liegt das Spezielle des Mediums?
Das Radio atmet die Luft der Öffentlichkeit, ist sozialer Raum und Transportmedium zugleich. Von Anfang an wurde hier in dichter Vielfalt gesendet, und dem Publikum steht es seither frei, sich - je nach Geschmack - Interessantes aus dem radiogestalteten „Äther“ zu klauben. Ein Hauptprotagonist des Mediums ist die Wortkunst, die durch das Zusammenspiel mit der Technik in sehr unterschiedlichen Erscheinungsformen hörbar wird.
Der erste Tag des Symposiums betreibt Grundlagenforschung und fragt: Wo steht die Radiokunst im Kontext der Medienkunst? Welche Gedankenspiele zur Aufzeichnung von Ton und Stimme gab es, bevor Speicherung und Übertragung technisch möglich wurden? Wie lebendig ist das Wort als Baustein der Radiokunst? Wer erzählt im Radio - die Sprache, der Ton, die Geräuschfolge? Sind es Autoren, betreut von Dramaturgen oder vielleicht das partizipierende Publikum? Welchen Gesetzen folgt die Erzählung? Denen des klassischen Fünfakters, denen der spannenden Story? Oder vielleicht den Spielregeln der Popmusik?
Moderation: Jenni Zylka
13.00 Uhr | Peter Weibel: Radio Art As Media Art Das Radio kann vieles gleichzeitig und hat zahlreiche Ausdrucksformen. Doch wie verhält es sich zur großen Medienkunst? Die Keynote ordnet ein. | ||
13.20 Uhr | Brigitte Felderer: Radio Before Radio - a history Lange vor der Erfindung des Radios träumte man von körperlosen Stimmen und von mechanischen Aufzeichnungstechnologien. Ein Streifzug durch die Geschichte des Radios bevor das Radio technisch möglich war. | ||
13.40 Uhr | Gespräch zwischen Künstlern, Publikum und Studierenden | ||
14.00 Uhr | Coming Up For Air (Kaffeepause) | ||
14.15-15.30 Uhr | Performing the Word Drei Versionen von Lyrik-Performance, aufgeführt von drei renommierten Wortkünstlern. | ||
14.15 Uhr Michael Lentz nutzt die Musikalität der Worte, um die kraftvolle Dynamik seiner Dichtung auf die Bühne zu bringen. | 14.35 Uhr Stimme, Rhythmus und das Wort: PerformancePoetry, verkörpert von einem Erfinder dieser Kunstform. | 14.55 Uhr Thomas Meinecke & Move D: Fragmentation Thomas Meinecke und Move D zerlegen mit Sprache den Text und die Musik und bauen eine neuen Klangallianz der Poesie. | |
15.15 Uhr | Gespräch zwischen Künstlern, Publikum und Studierenden | ||
15.30 Uhr | Coming Up For Air (Kaffeepause) | ||
15.45 Uhr | Magne Furuholmen: Everybody Is A Composer Magne Furuholmen untersucht gemeinsam mit der Künstlergruppe Apparatjiks die Bedingungen des Ruhms und die Dynamik zwischen Performer und Publikum. Oft werden die Zuhörer dabei selbst zu Komponisten. | ||
16.05 Uhr | Gespräch zwischen Künstlern, Publikum und Studierenden | ||
16.20 Uhr | Coming Up For Air (Kaffeepause) | ||
16.30 Uhr | Get In Touch Auf Tuchfühlung mit den Künstlern und Künstlerinnen in einem Workshop. | ||
Magne Furuholmen: Complicate Your Life Decomposing and recomposing a pop song | 1970 gelangte Giorno mit seiner Arbeit DIAL-A-POEM ins Museum of Modern Art, New York. Heute erzählt er von diesem Communication-Art-Piece und erarbeitet mit Teilnehmern eine Soundinstallation aus mitgebrachten Textaufnahmen. | Michael Lentz: How To Perform - Shaping Your Favorite Text With Michael Lentz Bringen Sie Ihren Lieblingstext mit – Prosa, Lyrik, auch eigene Texte – und gestalten Sie ihn mit Michael Lentz zur Performance. | |
17.15 Uhr | Coming Up For Air – (Kaffeepause) | ||
17.30 Uhr | Panel Discussion: Sparks In the Air Words & Sounds As Narration
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18.15 Uhr | Coming Up For Air (Break) | ||
19.00 Uhr | Opening Of the ARD Hörspieltage and performance Xala "Xala II" von Ania Losinger and Mats Eser. Ausschnitte aus "The Five Elements" werden auf dem weltweit ersten Bodenxylophon präsentiert, das durch Tanz gespielt wird. | ||
20.30 Uhr | In Concert | ||
Stage 1: Bastian Pastewka & Friends Bühne frei und Mikro auf für den Comedy-Star.
| Stage 2: Martin Daske – Unwritten Der Komponist in concert, mit den Musikern Christine Paté und Matthias Badczong, seinen dreidimensionalen Notationen und den "unwritten" Klängen von Schreibmaschine, Gänsefeder und Rauchsignalen. |
Tag Zwei
Mittwoch, 6. 11. 2013
Listening To the Arts
Das Akustische als Material in der Kunst
Das Interesse der Kunstdisziplinen am Akustischen geschieht in Wellen, und seit einigen Jahren drückt sich die neue Welle als starke Neigung zum Immateriell-Atmosphärischen hin aus. Viele Künstler nutzen die Kraft des Tönenden, um den Wirkungsradius ihrer Arbeit zu erweitern. Der Einsatz von Stimme, Sprache, Rede, Bewegung, Sound, Geräusch und Musik spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Am zweiten Tag des Symposiums wollen wir nach den ästhetischen Möglichkeiten des Akustischen fragen: Wie äußert sich ihr Verhältnis zum Visuellen? Wie nutzen Bildende Künstler den Sound in ihrer Arbeit und warum? Welche Klangwege werden von Musikern beschritten, um das Akustische skulptural zu erkunden? Gibt es eine Symbiose von Figürlichkeit und Sound? Wie flüchtig ist der Klang aus historisch-wissenschaftlicher Perspektive betrachtet? Ist eine performative Choreographie vielleicht "stumme" Musik? Wir hören Bildenden Künstlern, Neuen Musikern, Klangwissenschaftlern, Opernmachern und Choreographen bei ihrer Bearbeitung des Materials "Klang" zu.
Moderation: Ute Thon
10.00 Uhr | Mirjam Schaub: Voices, Calling and Performing Venice, Janet Cardiff and Others Wie körperlose Stimmen verführen und uns hörig machen stellt ein philosophischer Streifzug dar, der von den Sirenen Venedigs zu Janet Cardiff und Tino Sehgal führt, die mit dem Ruf und dem Lautspektrum der menschlichen Stimme experimentieren . | ||
10.20 Uhr | Steven Connor: The Art Of Foam and Froth Das Thema aus dem Blickwinkel des Kulturwissenschaftlers im Dialog mit Mirjam Schaub. | ||
10.40 Uhr | Gespräch zwischen den beiden Rednern, dem Publikum und den Studierenden | ||
2.00 Uhr | Coming Up For Air (Kaffeepause) | ||
11.10 Uhr | Die Künstlerin Thora Balke enthüllt ein gut gehütetes Geheimnis der Radiokunst und stellt die zwei großen Sound-Pionierinnen Delia Derbyshire und Daphne Oram vor. | ||
11.30 Uhr | Panel Discussion: Music Only? Mit: Daniel Teruggi, Thomas Meinecke, Hans Burkhard Schlichting und Martin Daske. | ||
12.15 Uhr | Gespräch zwischen Künstlern, Publikum und Studierenden | ||
12.30 Uhr | Coming Up For Air (Kaffeepause) | ||
13.15 Uhr | A K Dolven: How Sound Acts In My Art Im Art Slam berichtet die Künstlerin A K Dolven, wie in ihren Skulpturen, Kunst-am-Bau-Großprojekten und ihren Bildern der Klang zum Material wird. | ||
13.30 Uhr | Panel Discussion: Images Only? Mit: A K Dolven, Tino Seghal, Steven Connor und Brigitte Felderer. | ||
14.15 Uhr | Gespräch zwischen Künstlern, Publikum und Studierenden | ||
14.30 Uhr | Coming Up For Air (Kaffeepause) | ||
14.45 Uhr | Get In Touch Auf Tuchfühlung mit den Künstlern und Künstlerinnen in einem Workshop.
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Mini radio-formats as aurals and visuals | William Engelen: My Voice and My Piano Teacher How your voices and your memories are turned into music | ||
15.30 Uhr | Coming Up For Air – (Kaffeepause) | ||
15.45 Uhr | Steven Connor: The Matter Of Air Der Professor, Radiomann und Autor des viel beachteten Bands über die "Luft als Material" für die Kunst und Gegenstand der Wissenschaft gibt Einblick in seine Arbeit. Ein Art Slam.
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16.00 Uhr | Michael Glasmeier: Noise and Sound In Visual Art In seiner Keynote entdeckt der Kunstwissenschaftler Glasmeier Musik und Lärm im scheinbar stummen Bild der niederländischen Malerei und verfolgt von dort aus den Weg des Geräuschs in der Kunst. | ||
16.20 Uhr | Gespräch zwischen Künstlern, Publikum und Studierenden | ||
16.30 Uhr | Coming Up For Air (Break) | ||
16.40 Uhr | Heiner Goebbels: Starring: Sound On Perception Modes In Performing Arts
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17.00 Uhr | Panel Discussion: Watching the Unseen: Sound In Performance. Teilnehmer: Andreas Ammer, Doris Kolesch, Reinhild Hoffmann und Kirsten Astrup. | ||
17.45 Uhr | Gespräch zwischen Künstlern, Publikum und Studierenden | ||
ab 19.00 Uhr | Wettbewerbsvorführungen Deutscher Hörspielpreis der ARD |
Tag Drei
Donnerstag, 7. 11. 2013
Sounds In Public Spaces
Ausweitung der Hörzone
Nachdem die Gestaltung des öffentlichen Raums durch Klang lange Zeit im Windschatten der Aufmerksamkeit lag, ist das Thema endlich in Kunst, Stadtplanung, Wissenschaft und Werbung abgekommen. Der dritte Tag des Symposiums stellt Fragen nach Wirkung, Möglichkeiten und dem Mehrwert von Sound-Design unserer Umgebung: Was sind das für Räume, die akustisch gestaltet werden oder gestaltet werden sollen?
Wollen wir überhaupt in designten Klanglandschaften leben? Was geschieht mit uns, unserem Befinden und unseren Erinnerungen, wenn das Geräusch im Alltag bearbeitet wird? Und vor allem: gibt es überhaupt eine Kategorie des "schönen Geräuschs", die allgemeinverbindlich ist? Künstler, Sound-Designer und Kulturwissenschaftler begeben sich in diese ausgeweitete Hörzone und präsentieren uns ihre Sicht auf den Gegenstand.
Moderation: Walter Filz
10.00 Uhr | Thomas Macho: Sound In Public Spaces Was ist für uns Geräusch im öffentlichen Raum, was Lärm und was Stille? Die Keynote spürt diesen Fragen aus philosophischer Perspektive nach. | ||
10.20 Uhr | Julian Treasure: Prototyping Sound Der Werbefachmann Julian Treasure, Autor des vielbeachteten Buchs "Sound Business", stellt vor, welche Möglichkeiten und Wirkungen das Gestalten der akustischen Umwelt haben kann, und wie man mit Sounddesign im öffentlichen Raum Geschäfte macht. | ||
10.35 Uhr | Gespräch zwischen Künstlern, Publikum und Studierenden | ||
10.45 Uhr | Christina Kubisch: Electrical Walk Slam Die Klangkünstlerin Christina Kubisch macht mit ihrem Electrical Walk das unsichtbare Geflecht elektromagnetischer Strahlung in einer Performance hörbar. | ||
11.00 Uhr | Peter Cusack: Why Are Favourite Sounds Favourite Der öffentliche Raum steckt voller Töne und Geräusche. Und die sind keineswegs nur störend oder laut, sie fördern auch unsere Selbstkonstruktion, erzeugen Identitätsgefühle und Erinnerungslinien. | ||
11.15 Uhr | Die Künstlerin spricht über Memory Loops, ein virtuelles Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus, das sie im Auftrag der Stadt München realisiert hat. | ||
11.30 Uhr | Gespräch zwischen Künstlern, Publikum und Studierenden | ||
11.50 Uhr | Coming Up For Air (Kaffeepause) | ||
12.00 | Panel Discussion: Lost, Found Or Designed? Discussing Urban Sound Mit: Julian Treasure, Christina Kubisch, Thomas Macho, Peter Cusack, Michaela Melián und William Engelen. | ||
12.45 Uhr | Focus & Echo & Wrap-Up Session Gespräch zwischen Künstlern, Publikum und Studierenden | ||
13.30 Uhr | One For the Road ... Stärkungshäppchen im Foyer | ||
ab 14.00 Uhr | Wettbewerbsvorführungen Deutscher Hörspielpreis der ARD
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ab 21.00 Uhr | Beat and Greet – Party |